Haushaltsdaten.de - Kennzahlen

Aus Haushaltslexikon

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Was zeigt diese Seite?

Wie ihr Name bereits erkennen lässt, enthält diese Seite eine Reihe von Kennzahlen zum Haushalt Ihrer Kommune. Bei einer Kennzahl handelt es sich ganz grundsätzlich um ein Instrument, mit dem sich bestimmte Sachverhalte mit quantitativen – also zahlenmäßigen – Informationen beschreiben lassen. Die von Kennzahlen transportierten Informationen dienen insbesondere in der Wirtschaft als Interpretations- und als Entscheidungshilfe.

Auf Haushaltsdaten.de bieten wir die Möglichkeit, folgende Kennzahlen anzuzeigen:

Interpretation von Kennzahlen

Um eine Kennzahl interpretieren zu können, ist man auf Bezugsgrößen angewiesen. Man muss Kennzahlen also in der Regel im Kontext weiterer Informationen betrachten, um sie sinnvoll einordnen zu können.

Zum Beispiel durch

  • einen Vergleich mit früheren Perioden (z. B. im Rahmen eines Jahresvergleiches),
  • einen Vergleich mit Zielwerten (Soll-Ist-Vergleich) oder
  • einen Vergleich mit ihrer Art nach ähnlichen Wirtschaftseinheiten (Benchmarking).

Berechnung von Kennzahlen

Kennzahlen lassen sich auf vielfältige Art und Weise berechnen. Und auch der Aufwand, der bei der Berechnung betrieben wird, unterscheidet sich. Von einfachen Kennzahlen bis hin zu komplexen Kennwahlsystemen gibt es hier eine große Bandbreite.

Besonders häufig anzutreffen ist bei der Berechnung von Kennzahlen in der Praxis die Normierung auf einen Basiswert. Dies hängt eng damit zusammen, dass Kennzahlen zur Interpretation genutzt werden. Möchte man etwa im Rahmen eines Benchmarking die Verschuldung verschiedener Kommunen vergleichen, macht es Sinn, Verhältniskennzahlen zu verwenden, die auf die Einwohnerzahl normiert sind. Die Verschuldung pro Kopf zu betrachten, ist deutlich sinnvoller, als ein Vergleich der absoluten Schulden zweier Kommunen. Dies hat unter anderem den Hintergrund, dass die Fähigkeit einer Kommune, Kreditzinsen zu begleichen und Kredite zu tilgen, eng mit ihrer Einnahmesituation verbunden ist. Und diese Einnahmen hängen eng mit der Einwohnerzahl zusammen (durch Steuern, Gebühren und Abgaben die erhoben werden oder durch (Schlüssel-)Zuweisungen, die sich auch an der Einwohnerzahl orientieren).

Grenzen von Kennzahlen

So aussagekräftig und interessant Kennzahlen auch sind: nicht immer haben sie den Informationsgehalt, den man sich von ihnen verspricht. Dies kann beispielsweise dann der Fall sein, wenn zwei Kennzahlen zwar den gleichen Namen tragen, in ihre Berechnung jedoch unterschiedliche Ausgangswerte eingeflossen sind. Hier obliegt es denjenigen, die die Informationen bereitstellen, sauber zu dokumentieren und dem Betrachter, sich mit den Details der Berechnung vertraut zu machen.

Im kommunalen Bereich können insbesondere strukturelle Merkmale einen Vergleich erschweren. Besonders die einfachen, verständlichen (und durch ihre Transparenz auch sehr reizvollen) Kennzahlen beziehen viele relevante Informationen nicht mit ein. Flächenmäßig große, dünn besiedelte und zudem noch räumlich zergliederte Kommunen müssen zum Beispiel in der Regel einen vergleichsweise hohen Anteil ihrer Mittel in den Aufbau, Betrieb und Erhalt ihrer Infrastruktur investieren. Eine rein auf die Einwohnerzahl bezogene, kennzahlenbasierte Betrachtung wird strukturellen Merkmalen wie einer großen Fläche oder einer unvorteilhaften Altersstruktur also möglicherweise nicht gerecht und kann Fehlschlüsse begünstigen.