Ergebnishaushalt

Aus Haushaltslexikon

Einleitung

Der Ergebnishaushalt ist eines der Kernelemente des kommunalen Rechnungswesens. Er bezieht sich jeweils auf ein abgrenzbares Haushaltsjahr und weist das Ressourcenaufkommen und den Ressourcenverbrauch in diesem Jahr aus. Sein Saldo, also der Unterschied zwischen Erträgen und Aufwendungen, ist eine der wichtigsten Kennzahlen, die in einem kommunalen Haushaltsplan zu finden ist. Waren die Erträge höher als die Aufwendungen, spricht man von einem Jahresüberschuss. Waren die Aufwendungen höher als die Erträge, spricht man hingegen von einem Jahresfehlbetrag.

Die kommunale Ergebnisrechnung entspricht der Gewinn- und Verlustrechnung in der Privatwirtschaft. Mit dem Unterschied jedoch, dass es nicht die Aufgabe oder das Ziel der öffentlichen Hand ist, Gewinne zu erwirtschaften, weshalb zur sprachlichen Abgrenzung der Begriff »Ergebnisrechnung« geläufig ist.

Was sind Ressourcen?

Der Begriff »Ressourcen« ist im Zusammenhang mit dem Ergebnishaushalt sehr zentral, denn er beschränkt sich nicht auf die finanziellen Mittel, die einer Gemeinde zu oder aus ihr abfließen. Er ist weiter gefasst und beschreibt sowohl den Verbrauch an Gütern und Dienstleistungen als auch den erbrachten Arbeitsaufwand. Diese weiter gefasste Sichtweise (Stichwort »Ressourcenverbrauchskonzept«) ist wichtig, denn auch wenn unter dem Strich am Ende des Jahres finanziell ein Plus bei ihrem Geldvermögen steht, könnte eine Gemeinde über ihre Verhältnisse gelebt haben.

Etwa weil das Realvermögen der Gemeinde, beispielsweise ihr Fuhrpark, durch seinen Gebrauch oder den Zeitablauf über das Jahr hinweg an Wert verloren hat. Hier muss bei einer rationalen Haushaltsführung abgeschrieben, mit Ersatzinvestitionen und einem zukünftigen finanziellen Aufwand gerechnet und schon heute entsprechend geplant und gewirtschaftet werden.

Warum sollte der Ressourcenverbrauch betrachtet werden?

Dem Ressourcenverbrauch einer Gemeinde wird insbesondere vor dem Hintergrund des Leittextes für eine »Gemeindehaushaltsverordnung für ein doppisches Haushalts- und Rechnungswesen«, der von der ständigen Konferenz der Innenminister und Innensenatoren der Länder im Jahr 2003 erarbeitet wurde, haben die Länder in den vergangenen 10 Jahren umfangreiche Reformen am kommunalen Haushaltswesen vorgenommen.

Durch diese Reformen sollte sichergestellt werden, dass jede Generation höchstens die Ressourcen verbraucht, die sie auch selbst erwirtschaftet hat. Ein wichtiger Schritt auf diesem Weg war es, den tatächlichen Ressourcenverbrauch möglichst vollständig in den Haushaltsplänen erkennbar zu machen. Denn nur auf diese Weise kann man zu einem Ausgleich gelangen und im Zweifelsfall Gegenmaßnahmen ergreifen, wenn der Ressourcenverbrauch aus dem Ruder läuft.

Als praktisches Beispiel für eine solche Entwicklung könnte ein Investitionsstau bei Verkehrswegen und Brücken dienen, die eine Generation von ihrer Elterngeneration übernommen hat. Werden diese Verkehrswege und Brücken nicht gepflegt und erhalten, müssen künftige Generationen mit einer maroden Infrastruktur leben und ihrerseits für die Instandsetzung aufkommen, obwohl sie selbst nicht an ihrem Verschleiß beteiligt waren. Die aktuelle Generation hat in diesem Fall auf Kosten ihrer Kinder gelebt.

Beispiele von Ergebnishaushalten

Hessischer Ergebnishaushalt

Ergebnishaushalt Schleswig-Holstein